07.10.2024, 12:38:00

Sicheres Arbeiten auf Leitern: Die wichtigsten Tipps aus der DGUV Information 208-016

Leitern sind alltägliche Arbeitsmittel in vielen Berufen und auch im privaten Umfeld. Ob für Maler, Handwerker oder Bauarbeiter – Leitern bieten eine schnelle und einfache Möglichkeit, in die Höhe zu gelangen. Doch obwohl sie so weit verbreitet sind, birgt ihre Nutzung erhebliche Risiken, die oft unterschätzt werden. Unfälle mit Leitern gehören zu den häufigsten Arbeitsunfällen, und genau hier setzt die DGUV Information 208-016 an.

1. Die richtige Leiter auswählen 

Die Wahl der passenden Leiter ist entscheidend für die Sicherheit. Eine Leiter muss in erster Linie den Anforderungen des Einsatzortes entsprechen. Für einfache Arbeiten in geringer Höhe ist eine Trittleiter oft ausreichend. Bei größeren Höhen oder schwer zugänglichen Bereichen sollten jedoch höherstabile Anlege- oder Mehrzweckleitern verwendet werden. Die DGUV Information betont, dass vor jeder Benutzung einer Leiter überprüft werden muss, ob die Länge der Leiter ausreicht, um sicher zu arbeiten, ohne sich zu stark strecken oder beugen zu müssen.

2. Aufstellort und Untergrund

Ein stabiler und rutschfester Untergrund ist die Grundvoraussetzung für den sicheren Stand einer Leiter. Besonders auf Baustellen ist dies oft eine Herausforderung, da der Boden uneben oder rutschig sein kann. Die DGUV empfiehlt daher, gegebenenfalls Rutschhemmungen zu verwenden oder für eine zusätzliche Sicherung der Leiter zu sorgen, etwa durch Fixierungen oder das Stützen gegen stabile Elemente. Bei Anlegeleitern sollte der Anstellwinkel stets zwischen 65° und 75° liegen, um ein Wegrutschen zu verhindern. Ein zu flacher Winkel erhöht die Gefahr, dass die Leiter seitlich umkippt, ein zu steiler Winkel kann dazu führen, dass sie nach hinten wegkippt. 

3. Sorgfältige Inspektion vor der Nutzung 

Vor jeder Benutzung sollte die Leiter auf ihren Zustand hin geprüft werden. Beschädigungen, wie Risse, verbogene Sprossen oder lose Teile, müssen sofort behoben werden. Eine beschädigte Leiter stellt ein erhebliches Risiko dar und darf unter keinen Umständen verwendet werden. In der DGUV Information wird auch auf die regelmäßige, gründliche Inspektion durch qualifiziertes Personal hingewiesen. Diese Überprüfung sollte mindestens einmal jährlich erfolgen, um die dauerhafte Sicherheit zu gewährleisten. 

4. Sicheres Verhalten auf der Leiter 

Die richtige Nutzung der Leiter ist entscheidend für die Vermeidung von Unfällen. Es sollte immer darauf geachtet werden, dass der Körperschwerpunkt innerhalb der Leiter bleibt. Das bedeutet: Nie seitlich aus der Leiter hinauslehnen! Häufige Fehler, wie das Übersteigen der obersten Sprossen oder das Einhängen schwerer Werkzeuge, erhöhen das Unfallrisiko erheblich. Auch die Belastungsgrenze der Leiter darf nicht überschritten werden, was sowohl das Körpergewicht des Nutzers als auch das Gewicht des mitgeführten Materials umfasst. 

5. Keine improvisierten Maßnahmen 

Die DGUV Information warnt ausdrücklich davor, Leitern für Zwecke zu nutzen, für die sie nicht ausgelegt sind. Beispiele hierfür sind das Zusammenstellen von Leitern mit anderen Arbeitsmitteln oder das Erhöhen der Reichweite durch das Unterlegen von Kisten oder Brettern. Diese improvisierten Maßnahmen können schnell zu gefährlichen Situationen führen und sollten unbedingt vermieden werden. 

Fazit: 

Sicherheit geht vor! Das Arbeiten mit Leitern erfordert Aufmerksamkeit und Vorbereitung. Durch die Auswahl der richtigen Leiter, die regelmäßige Inspektion und das Beachten der Sicherheitsregeln aus der DGUV Information 208-016 kann das Risiko von Unfällen deutlich reduziert werden. Wer diese Hinweise berücksichtigt, sorgt nicht nur für seine eigene Sicherheit, sondern auch für die Sicherheit aller Benutzer.

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